Archiv für CounterStrike

Winnenden – Nachtrag zu Fakes und Darstellungen

Posted in Alltäglicher Wahnsinn, Computer, Computerspiele, Leute, Politik with tags , , , , , , , , , , on 13/03/2009 by 3tagebart

Hirngymnastik zum Morgen-Cappuchino:
Nachdem gestern der Innenminister von BaWü noch den Screenshot des angeblichen Chats in die Kameras hielt, kristallisierte sich über den gestrigen Tag hinweg heraus, daß dieses eindrucksvolle Stück Ermittlungsarbeit leider nur eine Fälschung war.
Während hier im Moment noch (Stand 08:11Uhr) die Pressemitteilung mit dem Bezug zu dem Chat zu lesen ist, wurde der Anhang in Form des Screenshots bereits vom Netz genommen.
Nach und nach haben nun auch die Medien, die dies erst in grossen Lettern geschrieben haben, Zweifel eingeräumt. Normalisierung der Lage ? Bleibt abzuwarten.
Nachdem nun auch noch ein Video des Schützen kurz vor seinem Tod aufgetaucht ist, bleibt Tim K. eine gewisse Popularität erhalten. Manch anderer Mensch hat der Welt Gutes getan, oder etwas für seine Mitmenschen getan, ohne daß er auch nur ansatzweise in ähnlicher Weise berühmt wird. Etwas pervers, wie unsere Gesellschaft tickt ?

@Ermittlungsergebnisse:
Mittlerweile wurde erklärt, man habe auf Tim K.´s Computer „CounterStrike“ gefunden. Die CDU ruft schon nach neuen Verboten, so wie ich es gestern prophezeit habe, und die Computerspieler weisen darauf hin, daß auch Solitaire auf seinem Computer installiert war.

Und „pornographische Dateien“ habe man auch entdeckt.

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Merkt die geneigte Leserschaft etwas ?

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Man hat bei einem jungen Mann -oder vielmehr einem männlichen Jugendlichen- Bilder von nackten Menschen gefunden. (männlich oder weiblich wurde nicht spezifiziert). Welch Durchbruch bei der Erstellung des Täterprofils auf der Suche nach dem Motiv.
Mal ehrlich: Wovon kann man bei einem männlichen Jugendlichen ausgehen, der Zugang zum Internet hat ?
Bastelanleitungen für ein Daumenkino wird er sich nicht aus dem Internet laden.

Man hat also herausgefunden das der Kerl abgesehen von seinen Depressionen (DAS ist ein Ermittlungsergebnis !) eigentlich ein normaler Junge war.Weder hat er in seinem Zimmer Hühner geopfert, noch lebte er in einer Perspektivlosigkeit. Mittlere Reife war abgeschlossen und besuchte eine weiterführende private Schule. Offensichtlich gab es etwas in seinem Umfeld, was zu dieser „emotionalen Explosion“ geführt hat. Was das aber war, können vielleicht am ehesten die sagen, die ihm nahestanden.

Warten wir also ab.

Winnenden und die berechenbaren Medien

Posted in Alltäglicher Wahnsinn, Computer, Computerspiele, Leute, Politik with tags , , , , , , , , , , , on 12/03/2009 by 3tagebart

Ich hab ja extra gewartet, wie lange es dauern würde. Radio ffh hat es jetzt heute morgen kurz nach 08:00 Uhr geschafft. Der Zusammenhang zu Killerspielen wurde angedeutet. Tim K. habe CounterStrike gespielt. Geniale Recherche! Das taten zeitweise über eine Million Jugndliche auch.
Mein Tipp: Von der Leyen wird wieder mit diversen CSU-Vertretern nach einem Verbot von Computerspielen rufen.
Das die Polizei nun den Computer des Jungen beschlagnahmt hat, wird als Indiz gewertet, daß Computerspiele schuld seien. Die Beamten haben aber nach Hinweisen auf ein Motiv suchen, ohne zu sagen, daß sie nur seine Counterstrike-Erfolge checken wollen, fällt unter den Tisch.
Wie sagte der Beamte im Interview: „Wir werden uns das alles ganz genau anschauen. Sein Zimmer, seinen Computer und seine Kleidung.“
Waum sucht eigentlich niemand nach dem Auslösern für solche Katastrophen in der Bekleidungsindustrie ?
100% aller Amokläufer weltweit in den letzten Jahren waren angezogen ! Vielleicht ist ja auch was im Waschmittel…!?

Das Problem bei einem Amok-Lauf ist, daß er weder rational, noch logisch ist. Der Amoklauf stellt sozusagen die gewalttätige Variante eines Nervenzusammenbruchs dar. Wenn Eltern und Umfeld das nicht mitbekommen, wie sollte es der Nachbar ?

Ich will hier nichts verharmlosen, oder die Leiden der Betroffenen schmälern.

Ich möchte aber darauf hinweisen, daß meiner Meinung nach, die Politiker eben dieses tun, wenn sie nach Standardfloskeln greifen (Computerspieler, schlechter Schüler) statt einen Bericht der Polizei oder von mit dem Fall betrauten Gutachtern abzuwarten. Ach so, der Wahlkampf hat ja schon begonnen.

Selbstberufener Experte für Amokläufe kann ich auch sein.
Ich spiele Killerspiele, war im Schützenverein, habe Wehrdienst geleistet und dabei die Jäger- sowie die Wach- und Sicherungsausbildung erhalten.

Letzten Endes war es wohl wieder das Problem, daß eine Waffe im falschen Moment verfügbar war. Die Beretta des Vaters. Hier ist der Ansatz. Müssen Sportwaffen wirklich zu Hause gelagert werden ?

Mal ein unorthodoxer Vorschlag:
Hersteller von Waffen weltweit verpflichten sich, auf alle Waffen 100% Aufschlag zu berechnen -In jeder Vertriebsstufe und bei jedem Import und Export -, welcher in einen Fonds ließt, der weltweit Opfern solcher Vorfälle Unterstützung leistet. Sollte Geld überbleiben, wären da noch paar Minen in Afrika und im Nahen Osten zu räumen…
Dann gäbe es mehr Hilfe auch für Spätfolgen und mit Sicherheit weniger Waffen im Umlauf…

Update: Ebenfalls lesenswert zum Thema: von wolfrevo

Update2: Ebenfalls schwer lesenswert: Frederichormuth